Sexualität und Behinderung

Sexualitätsbegleitung bei institutionell betreuten Menschen mit Behinderung

Trotz voran schreitender Normalisierung ihrer Lebensverhältnisse und zunehmender Bemühungen um Inklusion ist Sexualität noch immer kein selbstverständlicher Bestandteil des Lebens von Menschen, die in Institutionen wegen ihrer intellektuellen, psychischen oder körperlichen Beeinträchtigung leben.

Theoretisch zwar enttabuisiert, ist in der Begleitungspraxis jedoch immer noch weitgehend unklar, wie die Forderung nach größt möglicher sexueller Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung umgesetzt werden kann: Sexualität wird im institutionellen Alltag noch zu oft nicht sensibel beachtet, nicht selten auch als störend und nicht statthaft empfunden, manchmal sogar unterdrückt.

Unbestritten ist: Sexualität ist ein Menschenrecht für Menschen mit und ohne Behinderung.

  • Aber wie gelingt im Alltag der Institutionen respektvolle, intimitätsschützende Begleitung einerseits und direkte, körpernahe Hilfe andererseits?
  • Wie werden Infantilisierung, Gewalt und Nichtstattfinden von Aufklärung verhindert?
  • Welcher Umgang mit „sexuellen Auffälligkeiten“ ist professionell und menschengerecht?
  • Wie wird den individuellen Biografien der zu Betreuenden Rechnung getragen?

An guter Erklärung auf Papier fehlt es nicht, aber es mangelt an praxisnahen Begleitungsvorschlägen zum Thema „Sexualität“, um pfleglich, hilfreich und realistisch in der Behindertenhilfe handeln zu könne.

Das Inhouse-Seminar bietet die Erörterung der für den Begleitungsalltag grundlegenden Themen der sexualitätsbezogenen Betreuung von Menschen mit körperlicher, „geistiger“ Behinderung – bzw. psychischer Störung oder von Menschen aus dem Autismus-Spektrum.

Es werden sexualitätsbezogene Alltagssituationen besprochen, aktuelle Medien und Fachliteratur werden vorgestellt. Schließlich soll eine Klärung der eigenen Position gelingen, um im Team und mit ihm fachgerecht sexualitätsbegleitend zu handeln.

Detailthemen könnten, je nach Absprache, sein:

  • Nähe und Distanz, Intimität und Öffentlichkeit, direkte Hilfen und Umgang mit Grenzüberschreitungen (z.B. Masturbation in der Öffentlichkeit)
  • Kinderwunsch, Schwangerschaft und Verhütung ungewollter Schwangerschaft
  • Paarbeziehungsgestaltung und (eventuell begleitete) Elternschaft
  • Zwischen handfester Assistenz und Grenzüberschreitung – Reflexion der wichtigsten praxisrelevanten Themen sexualitätsbezogener Begleitung in der Behindertenhilfe, um professionelle Handlungskompetenz zu gewinnen
  • Methoden der Sexualitätsbegleitung für den Alltag der Arbeit mit Menschen mit Behinderung

„Es liegt an uns, ob die Sexualität Behinderter eine behinderte Sexualität ist – und wie lange sie’s noch bleiben wird.“ (Prof. Dr. Joachim Walter)

Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder dieses Seminar buchen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf: Anfrage Inhouse-Seminar



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