Newsletter 01-2008 des Instituts für Sexualpädagogik

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns, Ihnen hiermit den ersten Newsletter des Jahres zusenden zu können.
Übrigens: Wenn Sie selbst neue Materialien, Veröffentlichungen oder aktuelle Veranstaltungen kennen, die für andere interessant sein könnten, sind wir immer für einen Hinweis dankbar.


Die Themen dieses Newsletters


Aktuelle Weiterbildungs- und Seminarangebote des isp

In der zweiten Jahreshälfte bietet das isp zwei offene Seminare an:

Sexualpädagogik im interkulturellen Alltag, Hintergründe und Praxishilfen
11. - 12. September 2008 in Bensheim
Informationen zu diesem Seminarangebot:

Als Frau mit Jungen zum Thema Sexualität arbeiten
Ein Fortbildungsangebot für Pädagoginnen
24. – 26. Oktober 2008 in Remagen-Rolandseck
Informationen zu diesem Seminarangebot:


Weiterbildung Sexualpädagogik
Für den in 2009 beginnenden Durchgang der Weiterbildung Sexualpädagogik in Deutschland ist es ab sofort möglich, sich anzumelden:
Informationen und und Anmeldung zur Weiterbildung Sexualpädagogik

Kondome für Jugendliche?

Eine beeindruckende Kampagne zur Vermarktung von kleineren Kondomen hat die Zeitschrift BRAVO ins Leben gerufen. Zunächst veröffentlichte die Zeitschrift im Februar 2008 in ihrer Printausgabe und auf ihren Websites die Ergebnisse einer groß angelegten Penis-Messaktion bei Jugendlichen (Selbstmessung):

Penisstudie BRAVO

Die Befragung der BRAVO bestätigt weitgehend die Ergebnisse, die bereits vor einigen Jahren von pro familia NRW vorgelegt wurden (Fremdmessung).

Penisstudie pro familia

Auch die BRAVO-Befragung zeigt, dass einem großen Anteil gerade der jüngeren Jungen Kondome in Standardgrößen zu groß sind. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Kondomhersteller endlich dazu durchringen, die Palette an kleinen Kondomen zu erweitern und diese so zu vermarkten, dass sie auch für Jugendliche leicht erwerbbar sind.

Tabelle Penisgröße und Kondom

Eine neue Jugendbroschüre ist jetzt über den pro familia Bundesverband erhältlich, die das Thema Kondomgröße explizit aufnimmt: „Man(n) nehme ein Kondom, das passt - Informationen für Jugendliche” Die dazu gehörige Website www.deinkondom.de ist zur Zeit noch „under construction”.

pro familia Kondombroschüre


Unser Inhouse-Angebot zum Thema:
Inhouse-Seminar Kondom

Teenagerschwangerschaft goes cinema

Das nach wie vor breit diskutierte Thema Teenagerschwangerschaften hat neuerlich den Weg ins Kino gefunden. Im letzten Jahr lief mit „Lucy” (BRD 2006) ein Film in den Kinos, der das Thema von einer eher problemorientierten Seite betrachtete. Dieser Film ist inzwischen als DVD erhältlich.

Offizielle Filmseite Lucy

Seit Mitte März ist nun der preisgekrönte Film „Juno” (USA 2007) in den deutschen Kinos angelaufen. Diesem Film gelingt es interessanter Weise, das Thema in Form einer Highschool-Komödie aufzubereiten.

Offizielle Filmseite Juno

Filmkritik Juno TAZ

Filmkritik Juno WELT

Filmkritik Juno ZEIT


Unser Inhouse-Angebot zum Thema:
Inhouse-Seminar Teenagerschwangerschaften

Sexualität und neue Medien

Wie selbstverständlich Jugendliche inzwischen das Internet nutzen, zeigt eindrucksvoll die JIM-Studie 2007 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest. Hier finden sich auch Befragungsergebnisse zur Verbreitung bzw. Kenntnis Jugendlicher von Pornografie auf Handys.

JIM Studie 2007

Im Wehklagen über die Gefahren durch Pornografie im Internet wird schnell aus den Augen verloren, dass das www Jugendlichen auch viele nützliche Informationen und verschiedene Formen der Beratung bietet. Einer der ältesten Anbieter auf dem Gebiet der Online-Beratung, Sextra.de von pro familia, hat nun die Statistik für 2007 veröffentlicht, die Einblicke in das Frageverhalten der Online-Ratsuchenden gibt:

Sextra-Statistik 2007

Die Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS) beschäftigt sich auf ihrer vierten Klinischen Tagung unter dem Motto "Sex, Lügen und Internet - Neue Medien @ therapeutische Praxis" mit sexuellen Problemen, die in Verbindung mit dem Internet zunehmend auftreten. Die Tagung findet vom 30. Mai bis zum 01. Juni 2008 in Münster statt.

Homepage der DGfS mit Infos zur Tagung


Unser Inhouse-Angebot zum Thema:
Inhouse-Seminar Sex im Internet

Broschüren Körper, Liebe, Doktorspiele

Die in Deutschland inzwischen abgeklungene Aufregung um die BZgA-Broschüren „Körper, Liebe, Doktorspiele” flammte im Februar in der Schweiz erneut auf. Der Kinderschutz Schweiz hatte die Broschüren als pdf nach wie vor auf seinen Internetseiten zur Verfügung gestellt. Durch ein Pressecommunique von Michael Handel, Redaktor der jüdischen messianischen Gemeinde (www.jmgm.ch), das von der meist gelesensten deutsch-schweizer Tageszeitung 20minuten aufgegriffen wurde, entfachte sich ein neuerlicher Sturm der Entrüstung.

Bericht in der Schweizer Zeitung Espace

Trotz Rückendeckung verschiedenster Fachleute blieb dem Kinderschutz Schweiz keine andere Wahl, als die Veröffentlichung der Broschüre zurück zu ziehen:

Website Kinderschutz Schweiz

Die im Rahmen der hiesigen Kampagne gegen die Broschüren zusammengetragenen Stellungnahmen und Feedbacks sind inzwischen im Downloadbereich der isp-Website eingestellt:

isp-Downloadbereich

Filmprojekte zum Thema Sexualität und Behinderung

Dokumentarfilm "Die Heide ruft: Sexualbegleitung für Menschen mit
Beeinträchtigungen"


Das Filmprojekt „disgenderbility” von Mirjam Mirwald, Danilo Vetter und Marius Zierold, Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin, begleitet drei Männer mit Lernschwierigkeiten („geistigen Behinderungen”) während eines Erotikworkshopwochenendes. Der nun veröffentlichte Film zeigt, laut Pressetext, Handlungsmöglichkeiten für Professionelle auf und sensibilisiert für das komplexe Themenfeld Sexualbegleitung und Sexualität und „Behinderung”. Neben den Interviews mit den drei Protagonisten als Experten in eigener Sache kommen Sexualbegleiterinnen, Sexualberater und Betreuer zu Wort.
Der im Februar uraufgeführte Dokumentarfilm steht nun als Stream, zum Download und zum Versand als DVD bereit:

Die Heide ruft


Videoprojekt „Behinderte Liebe und Sexualität”
Für eine Videoprojektreihe zum Thema Behinderte und Sexualität sucht das Medienprojekt Wuppertal derzeit junge behinderte und nicht-behinderte Menschen. Kontakt über die Website des Medienprojekts - auf die Ergebnisse darf man sicherlich gespannt sein!

Website Medienprojekt


Unser Inhouse-Angebot zum Thema:
Inhouse-Seminar Sexualität und Behinderung

Kultur, Politik, Materialhinweis

Charlotte Roche: Feuchtgebiete

Im Februar 2008 erschien der Roman Feuchtgebiete von Charlotte Roche, der auf recht provokante Weise Themen wie Intimhygiene, Analverkehr und Masturbationstechniken behandelt. Im Interview mit dem Spiegel sagt sie: „Ich sehe es als meine Aufgabe an, dort hinzusehen, wo andere nicht hinsehen. Dorthin, wo die Sprache versagt. Frauen haben nach der Lektüre meines Buches gesagt: Jetzt ist mir nichts mehr peinlich.” In diesem Sinne lässt sich das Buch, trotz des etwas eintönigen Plots, als Lektüre für sexualpädagogisch Tätige durchaus empfehlen!

Spiegel-Interview mit Charlotte Roche

TAZ-Rezension des Buches


Resolution zur Abschaffung der Rezeptpflicht der Pille danach

Eine Resolution zur Abschaffung der Rezeptpflicht der Pille danach ist anlässlich des Internationalen Frauentags 2008 von verschiedenen Organisationen verfasst worden. Die Unterzeichnerinnen richten sich an die Bundesregierung und den Bundesrat mit der Erinnerung, sich an der Empfehlung des Sachverständigenausschusses beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zu orientieren. Dieser hatte eine Aufhebung der Verschreibungspflicht für die „Pille danach” empfohlen.

Resolution zur Pille danach

Dokumentation der Fachtagung zur rezeptfreien Abgabe der Pille danach:

FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung 1/2 2004


Bundeswettbewerb Aids

Unter dem Motto „Neue Wege sehen- neue Wege gehen!” findet ein bundesweiter Wettbewerb zum Thema Aidsprävention statt. Ausgerichtet wird der Wettbewerb von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit dem Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Dabei sollen neuartige und Erfolg versprechende Projekte prämiert werden, die sich vor allem an gefährdete und bisher weniger gut erreichte Menschen richten.

Wettbewerb-Infos


Modelle von Sexualorganen

Als Nachtrag zu den Infos zu Sexualorgan-Modellen aus dem Newsletter 05-2007 sei an dieser Stelle ein Hinweis auf eine weitere Bezugsadresse von selbstgestalteten Stoffmodellen nachgereicht:

Website Hebammenhandwerk